aktueller Stand: 13.04.2024
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Lindholm Kunstharmonium, Bj.1925
Beim Lindholm ging es mit dem Zerlegen und Reinigen der Klaviatur los. Stellschrauben, Hebel, Koppelpüppchen - alles wurde abgebaut.
Die auf den ersten Blick "noch guten" Tuchauflagen der Diskanthebel, erwiesen sich bei genauer Betrachtung als "durch".
Hier sieht man das teilweise schon neue Tuch an den Stecherauflagen der Basstasten (mit Prolongement).
Die fertigen Basstasten. Beim Eindrehen der Koppelpüppchen wird ein Tropfen Öl an den gereinigen Gewindedraht gegeben, damit das Püppchen gut regulierbar bleibt.
Das gilt auch für die Regulierschrauben der Diskanttasten, denn nur Schrauben die sich drehen lassen und nicht festgerostet sind, dienen der Regulierung.
Der Bezug der Diskanthebel erfolgte in 3 Schritten. Erst das neue Tuch an der Auflage anleimen, dann über die Kuppe leimen und klemmen (im Hintergrund), zum Schluss verputzen.
So sahen die Diskanttasten nun auf ihrer Unterseite aus. Alle Diskanttasten sind für maximale Gewichtsreduktion im vorderen Bereich "ausgehöhlt". Das scheint aber keine Originalmaßnahme zu sein.
Nach dem Einbau und groben Ausrichten der Tasten, sieht die Klaviatur schon ganz manierlich aus. Die exakte Regulierung folgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Hier sieht man die Schaltung des "Forte expressiv". Außen-(li) und Innenventil (im Windkasten) sind über einen Stecher geoppelt. Außenventil offen = Forte lässt sich frei bewegen, Innventil offen = Forte wird über den Unterdruck gesteuert.
So sieht die Sache nun von vorne aus. Jede Stange, jede Führung, jede Umlenkung hat ihren Sinn und muss leichtgängig sein, sonst läuft hier garnichts.
Da die Tasten recht lang sind und die hinteren Spiele des vorderen Stimmstockes weit überdecken, wird die Stimmung verm. eine Herausforderung.
Debain, Paris, Bj. 1858
Nach der Trocknung waren die Holzteile nun noch sehr rauh und mussten auf Beschädigungen überprüft werden.
Bis auf einen kleinen Abplatzer, waren alle Balgteile unbeschädigt und lagen nach dem Verputzen quasi im Neuzustand vor mir.
Beim Windkasten sah das ein bisschen ander aus. Schon von weitem konnte man zwei große, bereits reparierte Risse erkennen.
Die gerissene Papierung auf der Unterseite (Magazinbalg) ließ jedoch den Schluss zu, dass hier mehr zu erwarten ist.